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Jakob Schäfer-Knutti

von Grosshöchstetten, in Weissenburg, zur Obern, mit Aufenthalt in Erlenbach

geb. 28.9.1936; gest. 14.9.2019; Trauerfeier 20.9.2019


Jakob Schäfer wurde am 28. September 1936 als Kind des Fritz u der Berta Schäfer-Hiltbrand geboren. Er ist das dritte von fünf Kindern. Familie Schäfer war im „Mattenstalden“ Zuhause, zog aber danach ins „Heimchuehweidli“. Dort lernte Jakob den Umgang mit dem Vieh, pflegte Tier u gewann sie lieb. Oft sah man ihn bei den Nachbarn, wo er im Stall half. In die Schule ging er in Därstetten. Als Jakob zwölf Jahre alt war, ging er zu Familie Tschabold in Latterbach. Natürlich arbeitete er neben der Schule, die er nun in Latterbach besuchte, auf dem Betrieb. Die Konfirmation in der Chirche von Erlenbach schloss die Schulzeit ab. Noch drei Jahre arbeitete er bei Tschabolds weiter. Dann zog es ihn nach Adelboden, wo er bei Birchers Holzen ging. Jakob war zwanzig, als er wieder nach Weissenburg kam. Auf der Egg bei Mani’s arbeitete er uf em landwirtschaft-lichen Betrieb. Man schrieb das Jahr 1959, als er Luise Knutti kennenlernte. Die Beiden liebten einander u so läuteten zwei Jahre später die Glocken von Därstetten für sie. Jakob wurde von seinen Schwiegereltern angestellt. So wurde der Boden sein neues Zuhause. 1972 übernahm das Ehepaar Schäfer den Betrieb. Schon immer ging Jakob gern auf die Alp und so blieb es auch. Im Sommer war er in der „Hutte“ oder auf dem „Stützli“ anzutreffen, wenn er nicht gerade mit Pferd und Wagen eine Fuhr hatte. Später machte er die Transporte mit dem Muli. Längstens waren Schäfers nun eine Familie: 1962 kam Klaus auf die Welt, zwei Jahr später freute sich das Ehepaar Schäfer an Martin, 1965 konnten sie Anna auf die Arme nehmen, ein Jahr später kam Ruth auf die Welt, 1968 Hans, und 1976 konnte das Ehepaar Schäfer und ihre Kinder schließlich noch Renate bestaunen. Schon bald waren auch die Kinder soweit, dass sie mithelfen konnten. Neben dem „Chüihern“ im Sommer, ging Jakob immer wieder ins Tal, wo er und der Schwiegervater heuten. Und auch der Rahm musste ins Dorf gebracht werden. Käse machten Schäfers damals nur für sich selber. Neben all dem, machte Jakob immer wieder auch Transporte. Im Winter ging Jakob gerne ins Holz. Wenn das Holz fertig geschlagen war, stellte er sein Dreibein auf und machte einen Kaffee. Jakob arbeitete viel. Morgens war er immer schon um halb Vier auf den Beinen. Aber er genauso gern plauderte er mit anderen Menschen, wenn jemand da war, oder baute ein Fest. Dann war es gut möglich, dass er ein Lied auf den Lippen hatte. Jahrelang sang er bei den „Alten Kameraden“ im 2. Bass. Vieles konnte er mit seiner enormen Kraft „erochsnen“. Aber es war ihm klar, ohne seine Frau, oder seine Kinder, die er hier- und dorthin schicken konnte, wäre es nicht gegangen. 1994 unterzog sich Jakob einer ersten, vier Jahre später, einer zweiten Hüftoperation. Jakob war dreiundsechzig Jahre alt, seine Kinder gingen mehr oder weniger ihre eigenen Wege, als das Ehepaar beschloss den Betrieb Martin zu übergeben. Damit war auch ein Wohnungswechsel verbunden. Martin zog auf den „Boden“, das Ehepaar Schäfer war jetzt zur Obern zu Hause. Von dort konnte Jakob den Betrieb immer im Auge behalten. Noch vier weitere Sommer ging das Ehepaar Schäfer „ds Bärg“. Und im Winter schaute Jakob zu den „Guschti“ auf der Winteregg. Noch eine Aufgabe übernahm er: Er lieferte mit dem Milchtank Milch ab und erledigte alle dazugehörigen Arbeiten. Die Hüfte ließ ihn aber nicht in Ruhe. Er hatte immer Schmerzen. Die Folge davon waren längere Spitalaufenthalte. Das Gehen war sehr mühsam geworden. Dank seinem „Göppeli“, kam er trotzdem vom Haus weg. Er genoss es, hier- und dorthin zu fahren, hier einige Worte mit jemandem zu wechseln u dort ein wenig zu reden. So sah und vernahm Jakob viel und konnte auch seine Neugier befriedigen. Längstens war er auch Großvater. Fünfzehn Enkel zählte er am Schluss und noch sieben Urenkel. Ab und zu ergab es sich, dass Jakob mit einem oder mehreren einen Jass „klopfte“. 2014 war seine Gesundheit wieder so schlecht, dass er ins Spital gehen musste. Danach Heiligenschwendi, wieder Spital und dann Montana. Jakob kam nicht mehr auf die Beine. So entschied er sich im Dezember 2015 mit schwerem Herzen ins Alters- und Pflegeheim Lindenmatte, Erlenbach, zu ziehen. Die Hoffnung, dass er, wenn er wieder gehen könnte, nach Hause gehen könnte, ließ ihn diese Zeit durch stehen. Tatsächlich konnte er tageweise wieder zur Obern gehen. Da wollte er auch sein „Göppeli“ wieder brauchen und verunfallte schwer. Noch einmal rappelte er sich auf. Dabei machte ihm nicht nur sein Körper zu schaffen, auch die endgültigen Abschiede von seinen zwei Schwiegertöchtern machten ihm schwer zu schaffen. Körperlich ging es ihm wieder ein wenig besser. Aber es blieb ein Auf und Ab. Manchmal ging es ihm besser, dann wieder schlechter, immer tauchten wieder neue körperliche Probleme auf. Manchmal lag Jakob nächtelang wach. Treu stand seine Familie ihm bei, bis er am Samstag, den 14.September 2019 seine Augen für immer schloss.