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Madeleine Karlen-Striegel

von Diemtigen, in Därstetten, Wösch, mit Aufenthalt in Erlenbach

geb. 7.3.1930; gest. 11.12.2021; best. 22.12.2021

Mein Lebenslauf

Ich wurde am 7. März 1930 in Hoerdt, im Elsass geboren und besuchte dort die Schule. Ich war die Jüngste von sieben Geschwistern, vier Brüdern und drei Schwestern. Mit neun Jahren, im 1939, im Juli verlor ich meine Mutter. Sie wurde nur dreiundfünfzig Jahre alt. Nur zwei Monate später brach der grosse Weltkrieg aus, und meine Brüder wurden an die Front eingezogen. Mein Vater durfte daheim bleiben, da er schon im 1.Weltkrieg von 1914-1918 gedient hatte. So lebten wir zusammen. Die beiden Schwestern übernahmen die Mutterpflichten. Es gab viele traurige Jahre. Mit vierzehn wurde ich konfirmiert, und der Krieg war immer noch nicht zu Ende.Zwei Jahre später lernte ich bis Kriegsschluss das Nähen. Mein Wunsch war es endlich etwas zu verdienen.

Ein Viehzüchter, der eng mit der Schweiz verbunden war, besorgte mir 1947 die Stelle bei Frau Iseli in Ringoldingen. Dort war ich drei Jahre lang und lernte meinen Mann Emil kennen, der ebenfalls Angestellter bei Frau Iseli war. Als wir heirateten, gingen wir zur Ziviltrauung nach Erlenbach. Danach fuhren wir, um Ferien zu machen, ins Elsass und wurden dort in der schönen Kirche von Strassburg von Herrn Pfarrer Brandt im Jahr 1950 getraut.

So fingen wir das neue Leben an und zogen auf das Moos in Weissenburg und pachteten dort das Land von Fritz Abbühl und betrieben Landwirtschaft. Uns wurden drei Kinder geboren, im Jahr 1951 Vreni, im 1953 Therese und 1958 Hans, unser Stammhalter. 1957 zogen wir in die Wösch zu den Gebrüder Feuz. Wegen Unstimmigkeiten mit einem der Gebrüder, Ruedi, wohnten wir vorübergehend im Niedermätlli. Im Jahr 1965,im Herbst, zogen wir nach Erlenbach, wo Emil neben der Landwirtschaft auch noch in der Sägerei bei Gehrig's arbeitete.

Im Jahr 1967 zogen wir ein zweites Mal in die Wösch zu Alfred Feuz- Er fühlte sich wohl bei uns mit seinen fünfundneunzig Jahren und durfte schliesslich friedlich zu Hause einschlafen. So wurde die Wösch unser Heim, was uns sehr glücklich machte. Schon bald danach übergaben wir unserem Sohn Hans die Landwirtschaft. Im Jahr 1992 verstarb mein Mann, was wiederum eine grosse Veränderung in meinem Leben bedeutete. Ich lebte zurückgezogen im Hause meiner Sohnesfamilie und erfreute mich an meinen Gross- und Urgrosskindern und durfte erleben wie sie gesund heranwuchsen. Ich habe sechs Grosskinder und sieben Urgrosskinder. Im Jahr 2004 lernte ich bei einer Reise ins Zillertal Albert Schläppi kennen. Wir durften danach noch so manche schöne Reise zusammen unternehmen. Im Jahr 2010 holte ihn aber ganz schnell der Tod zu sich.

Geschrieben im Dezember 2010

D'Muetter Madeleine Karlen

Madeleine Karlen lebte zurückgezogen in der Wösch. Sie machte noch, was ihr möglich war. Ein Augenleiden, aber auch andere Gebrechen führten schliesslich dazu, dass sie 2017 ins Alters- und Pflegeheim Lindenmatte zog. An den Aktivitäten, die angeboten wurden, nahm sie kaum teil. Aber sie genoss es im Kreis mit anderen Bewohnern von Därstetten und Weissenburg zu sitzen. Begleitet von ihrer Familie schlief sie am 11. Dezember 2021 für immer ein.