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Martha Küpfer-Hehlen

von Worb, in Därstetten, Römberg, mit Aufenthalt in Erlenbach

geb. 14.10.1936; gest. 26.6.2019; best. 3.7.2019

Martha wurde am 14. Oktober 1936 als Kind von Jakob und Martha Hehlen-Wampfler geboren. Sie war das jüngste von drei Geschwistern. Mit ihrem Bruder Kobi und der Schwester Medeli wuchs Martha in der Grube, einem Bauernhof im "Chlindorf" in Erlenbach auf. Es war ein grosser Verlust, als Martha mit neun Jahren am Heiligen Abend ihren lieben Vater verlor durch die Zuckerkrankheit. Der Großvater und der Bruder der Mutter halfen und brachten den Bauernbetrieb über die Runden. Martha ging in Erlenbach zur Schule. 1952, am Palmsonntag, schloss die Konfirmation die Schulzeit ab. Martha wäre gerne noch ins Welschland gegangen, wie es zu dieser Zeit viele junge Frauen machten. Aber ihre Hände wurden Zuhause gebraucht. Im Winter arbeitete sie in verschiedenen Stellen. So war sie im Aargau, servierte in Thun, so dass immer ein Batzen in den Sparstrumpf kam. Oswald Küpfer vom Römberg in Därstetten kannte Martha schon lange. Und wenn in der Krone in Erlenbach ein Fest war, tanzten sie zusammen. Die Beiden lernten sich näher kennen und schätzen. So wuchs ihre Liebe. Am 2. Mai 1959 war es soweit: Martha und Oswald Küpfer gaben sich in der Kirche Därstetteb das "Ja-Wort". Martha zog auf dem Römberg ein. Dort wohnte nebst dem Ehemann, auch die Schwiegereltern und eine Tante. Im Jahr 1960 freute sich das Ehepaar über die Geburt von Sohn Fritz. Vier Jahre später kam Beatrice auf die Welt und 1968 noch Hans. Neben der Führung des Haushaltes, der Erziehung der Kinder, half Martha auch im Stall und im Sommer auf den Matten mit. Als die Kinder noch kleiner waren, kochten die Schwiegermutter und die Tante Klara und schauten zu den Kindern. So konnte Martha ab und zu im Jäger in Ringoldingen servieren gehen. Ihr grosser Gemüse- garten, die Blumenbanden und die Geranien am Haus hatten ihr immer große Freude gemacht und sie war sehr stolz auf sie. Die Kinder wurden immer selbständiger und zogen bis auf Hans aus. Hans übernahm auch den Betrieb auf dem Römberg. Im Herbst, wenn die Arbeit draußen verrichtet war, machte Martha mit ihrer Schwester und einigen Freundinnen immer gerne für einige Tage eine Reise. Der Besuch im Zillertal und die Carfahrten hat sie sehr genossen. Traurig, aber dankbar nahm Martha 1993 und drei Jahre später von ihren Schwiegereltern Abschied. Unterdessen kamen auch die ersten Grosskinder auf die Welt. Martha freute sich sehr. Die Kinder von Fritz und Marianne hat sie oft auf dem Römberg "ghüetet". Der leckere Haferbrei war für Mathias, Thomas, Andre und Janine stets ein Genuss. Auch die Geschichten, die Grosi erzählte, genossen alle vier Großkinder von Herzen.Es war für Martha sehr schwer, als ihr Oswald 2004 starb. Jetzt war sie alleine mit ihrem Sohn Hans auf dem Römberg. Sie machte für beide den Haushalt und konnte immer auf die Hilfe von Hans zählen. Bald baute Hans die Wohnung im oberen Stock aus, wo später Margrit mit ihren drei Buben einzog. So war Martha nicht alleine. Man wurde ja auch älter und auch die "Bräschten" kamen. Die Schmerzen in der Hüfte waren unerträglich und wurden später operiert. Die grösste Freude hatte Martha, wenn die ganze Familie am Küchentisch sass und sie für alle kochen konnte. Viele Jahre war Martha im Frauenverein Därstetten-Weissenburg. Sie wirkte und half auch gerne im Vorstand mit. Im Jahr 2015 - es war nicht das erste Mal - wurde Martha schwer krank. Nach etlichen Wochen kam sie von der Insel in Bern, nach Zweisimmen in das Alterszentrum "Bergsonne" zur Erholung. Weil ihre Augen massiv schlechter wurden, beschloss Martha - beraten und unterstützt von ihren Kindern - nicht wieder in ihre Wohnung zu gehen, sondern nach Erlenbach in die Lindenmatte zu ziehen. Der Abschied vom Römberg fiel ihr sehr schwer. Ihr schönes Zimmer mit dem sonnigen Balkon gab ihr Kraft. Martha kannte schon viel Bewohner im Altersheim. Ab und zu konnte sie mit anderen kochen, was sie sehr freute. Auch das Turnen am Montag verpasste sie nie. Sie wurde mit ihrem Humor von allen Bewohnern und vom Pflegepersonal geschätzt. Jedes Mal, wenn Angehörige, Verwandte und Bekannte einen Besuch machten, blühte Martha auf. Mit Marili und Elsi machte sie noch jedes Jahr eine Schifffahrt Davon erzählte sie jeweils noch lange. Immer wieder ging Martha gerne auf den Römberg zu Hans und Margrit, zu ihrer Tochter und Schwiegersohn auf Zweisimmen oder ins Steini zur Familie von Fritz . Auch den Mittagstisch bei Susanne auf der Schattseite genoss sie. Wenn es wärmer wurde, ging Marthi noch gerne laufen. Jeder Spaziergang zur Familie Marti in den Kilchboden oder ein Rundgang um das Altersheim bedeuteten viel für sie. Im Januar 2019 war ein einwöchiger Spitalaufenthalt unumgänglich. Sie hatte "längi Zyti" nach ihren lieben Frauen und freute sich auf ihre Stube. Mutter erholte sich recht gut und konnte an manchem schönen Anlass teilnehmen. Der Frühling kam, und sie konnte ihre geliebten Spaziergänge hinauf zur Scheune wieder machen. Auf dem Weg liebte es Martha, sich mit anderen Bewohnern zu unterhalten. Doch der Alltag wurde beschwerlicher und das Lebenslicht von Grosi kleiner.
Vor einer Wocher war sie mit Anny und Louise noch im Steini bei Fritz und Marianne, zwei Tage später besuchte sie Hans in der Lindenmatte und am Sonntag vor ihrem Tod war Mutter noch bei Beatrice und Werni in Zweisimmen. Am Dienstag, den 25. Juni, musste Martha notfallmässig ins Inselspital. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends Und so schlief Mutter am 26. Juni begleitet von ihren Angehörigen ein.

In Liebe und Dankbarkeit Deine drei Kinder und ihre Familien! "Bhüet Di Gott!"

Ihr sollt nicht um mich weinen, ich habe ja gelebt.
Der Kreis hat sich geschlossen, der zur Vollendung strebt.
Glaubt nicht, wenn ich gestorben, dass wir uns ferne sind.
Es grüsst euch meine Seele, als Hauch im Sommerwind.
Und legt der Hauch des Tages am Abend sich zur Ruh,
send ich als Stern am Himmel euch meine Grüsse zu.