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Niklaus Ruchti-Tschabold

von Därstetten, in Därstetten, Hasli

geb. 16.4.1935; gest. 10.6.2020; best. 22.6.2020


Am 16. April 1935 wurde ich in Reichenbach im Elternhaus meiner Mutter geboren. Kurze Zeit waren wir bei Sami Abbühl, Schuhmacher in Reichenbach.
Anschließend bezogen wir in Wiler neben Greti und Jakob Siegenthaler die Wohnung auf der Ostseite. Meine Mutter fühlte sich in Wiler nie recht zu Hause.
Am 16. September 1936 kam Schwester Vreni zur Welt. Mein Großvater baute in Reichenbach neben dem Geschäft ein neues Haus. Im Dezember 1940 bezogen wir die neue Wohnung, was meine Mutter sehr freute.
1942 musste ich zur Schule. in die Sekundarschule wollte ich nicht, da wir eine gute erweiterte Oberschule hatten. Es war eine glückliche Zeit. Nach der Schule absolvierte ich eine Lehre als Zimmermann im Geschäft meines Großvaters.
1950 wurde ich in der Musikgesellschaft Därstetten als Tambour aufgenommen, wo ich später noch einen Anfängerkurs für Trompete absolvierte. Nach 21 Jahren, im Jahr 1971, habe ich den Austritt gegeben.
Im Februar 1955 ging ich in die Genierekrutenschule in Brugg, was mich sehr freute. Wir hatten Brückenbau, Sprengdienst, Minendienst und auch etwas Infanteriedienst.
Im November 1955 verliebte ich mich in Marthy Tschabold, welche mir bis heute eine liebe und treue Frau ist.
Im Januar 1956 rückte ich in die Genie-Unteroffizierschule ein. Der Januar war seehr mild. Im Februar wurde es sehr kalt 25-30 Grad minus den ganzen Monat. Die halben Rekruten waren im Krankenzimmer. Der Schulbefehl lautete mit den Rekruten im Gang exerzieren. Ich wurde dann auch im Krankenzimmer eingewiesen bei Treupel und Tee. Nach einer Woche kam unser Schularzt und sagte, dass es so nicht weitergehen kann, er müsse mich ins Kantonsspital Aarau überweisen. Drei Wochen dauerte der Aufenthalt in Aarau, dann ging ich zur Truppe zurück. Der Schulkommandant hat mir einen Teil der Absenz erlassen. Mit Vermerk im Dienstbüchlein "Ausexerziert". Sonst hätte ich mit dem Abverdienen von Vorne anfangen müssen. Im August wurde mir im Spital Thun auf Kosten der Militärversicherung die Halsmandeln geschnitten.
Auf Weihnachten 1956 haben wir uns verlobt. 1957 heirateten wir, 1958 kam Kurt zur Welt, 1960 Liselotte und 1965 Andreas. Unsere Familie wohnte im oberen Stock in Reichenbach.
1960 wurde ich zum Wachtmeister befördert. 1964 übernahm ich den Teil des Geschäfts von meinem Vater, welches ich mit meinem Onkel Walter führte.
1964 wurde ich in die Gemeinde-Baukommission gewählt, welches ich achteinhalb Jahre innehatte. 1964 Baukommission Altersheim Eigen. Unsere Firma durfte die Wandkonstruktion ausführen, was sehr interessant war. Auch als Delegierter der ARA Thun Innerport und der Bergregion Thun Innerport war ich engagiert. Zur Weiterbildung war ich auf der NOSS in Spiez und auf der Berntorschule. 1972 konnte ich vom Vater im Hasli eine Bauparzelle erwerben. Ich plante für uns ein Haus mit zwei Wohnungen. Mit der Baubewilligung harzte es, weil die Parzelle im übrigen Gemeindegebiet liegt.
1972 wurde ich in den Gemeinderat gewählt, Ressort Bauaufsicht mit Hans Zahler.
1973 erhielt ich die Bewilligung und im September wurde aufgerichtet. Ende März 1974 zügelten wir von Reichenbach ins neue Wohnhaus, in dem wir seit 45 Jahren wohnen.
1974 als Delegierter in den Sekundarschulverband und anschließend in die Schulkommission und Baukommission. Ein neues Schulhaus wurde geplant. Es wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben und ich durfte als Jurymitglied mitmachen.
1975 wurde ich in den Vorstand der Raiffeisenkasse gewählt. 25 Jahre war ich engagiert. 13 Jahre als Präsident. Es wurde eine neue Bank geplant, in welcher ich auch tätig war. 2000 nach der Fusion mit Oberwil und Erlenbach wurde ich verabschiedet.
1978 wurde ich zum Feuerwehrkommandanten gewählt. Ich hatte dieses Amt 6 Jahre inne.
1980 verstarb unerwartet mein Onkel Walter und dann habe ich das ganze Geschäft übernommen. Marthy erledigte mir die Büroarbeiten.
1998 gründete ich mit Andreas eine Aktiengesellschaft. Andreas hatte alle Prüfungen bis zum Eidg. diplomierten Zimmermeister mit Bravour bestanden.
2000 wurde ich 65 und arbeitete im Geschäft bis 2015 mit, anschliessend machten sich Beschwerden bemerkbar. Hüft- und Prostataoperationen. Danach ging ich ab und zu noch ins Büro.

Niklaus Ruchti, 13. 12. 2019