Verena Bieri - Bieri
Geb. 14.06.1934 / Gest. 16.11.2024 / Best. 06.12.2024
Wohnhaft in Nidfluh, Därstetten, danach in Lindenmatte, Erlenbach
Lebenslauf von Verena Bieri-Bieri
Verena Bieri wurde am 14.Juni 1934 als Tochter der Marie Bieri im Frauenspital in Bern geboren. Bereits nach 14 Tagen kam sie zur Pflegefamilie in Thun. Zusammen mit deren Tochter Martha wuchs Vreni auf. Sie besuchte die erste Klasse, als sie schwer erkrankte. Abgesondert, da die Krankheit ansteckend war, verbrachte Vreni fast ein Jahr im Spital Thun. Das Regiment der Krankenschwestern war oft sehr hart. Nicht genug damit: Während dieses Jahres starb auch der Pflegevater. Da die Pflegemutter auswärts arbeiten musste, wurde Vreni nach ihrer Heilung umplatziert. Sie kam zur Familie Imboden nach Steffisburg. Diese hatten zwei erwachsene Kinder. Dort wurde sie erneut eingeschult. Neben der Schule wurde Vreni von den Pflegeeltern zum Arbeiten angehalten. Vreni war ein lebhaftes Kind. In ihren Taschen hatte sie manchmal auch Regenwürmer und Frösche.Das Verhältnis zu der leiblichen Tochter der Pflegeeltern war und blieb schwierig. Am Palmsonntag 1950 wurde Vreni in der Kirche Steffisburg konfirmiert. Die obligatorische Schulzeit war vorbei, und Vreni brach mit Freude zu einem Welschland-Jahr nach Cernez-sur-Montreux auf. Dort lebte sie bei einer Bauernfamilie. Es war ein hartes Jahr mit viel Arbeit und wenig menschlicher Wärme. Eine der Aufgaben war die Beaufsichtigung der Kinder. Immer wieder wurde Vreni vom Bauern mit Worten gedemütigt. Eine eitrige Stirnhöhlenentzündung führte dazu, dass der Bauer sie nach Hause schickte. Vreni besuchte die Haushaltungsschule im Schloss Hünigen. Darauf fand sie eine Stelle bei der Lehrerfamilie Büchi in Dürrenast. Nebst der Führung des Haushaltes, kochte sie auch für die Familie. Vreni, erinnerte sich gerne an die angenehme und auch lustige Zeit. Aber die junge Frau wollte mehr lernen: Sie bewarb sich in der Kinderkrippe Hohmad. Die Arbeit bei und mit den Kindern gefiel ihr. Sie lernte viel. Nach einem Jahr erhielt sie ein ausgezeichnetes Zeugnis. Da Vreni bereits im Schloss gekocht hatte, konnte sie im Diakonissenhaus in Bern, ihrer nächsten Station in der Küche arbeiten. Sie lernte während zwei Jahren Köchin. Danach liess sie sich auch noch als Diätköchin ausbilden. Sie liess sich in einem Altersheim in Interlaken anstellen, arbeitete auch noch in einem Ferienheim der evangelischen Gesellschaft. Danach lernte sie noch die Akutpflege an verschiedenen Häuser, auch dem Diakonissenhaus. Schon während dieser Zeit, träumte Vreni davon, auf einem Meerschiff zu arbeiten. Weil aber Frauen auf einem Meerschiff nicht angestellt wurden, blieb ihr Traum unerfüllt. So arbeitete Vreni in verschiedenen Stellen in der Pflege. Als sie im Spital Erlenbach arbeitete, lernte sie Jakob Bieri kennen und schätzen. Am 8. März 1980 heirateten sie. Vreni zog auf Nidfluh, wo Jakob zu Hause war. Zusammen bewirtschafteten sie den Hof. Sie beschlossen Kindern für eine bestimmte Zeit ein Zuhause zu geben. Als erstes Kind kam Heiko aus Berlin. Andere Kinder folgten. Im März 1988 – es hatte viel geschneit – kam Elsbeth ins Bierihaus. Eigentlich sollte sie nur zehn Tag auf Nidfluh sein. Aber sie blieb und fand beim Ehepaar Bieri ein neues Zuhause. Der Gewinn eines Wettbewerbs ermöglichte dem Ehepaar eine Reise nach New York. Für Vreni eine grosse Freude, da sie gerne reiste. Die Jahre zogen in Land. Jakob verunfallte und gabe darauf die Landwirtschaft auf. Die Kreise wurden kleiner. Dank der gegenseitigen Hilfe der Bierihausbe-wohner und der Spitex konnten sie den Haushalt führen und weiter auf Nidfluh bleiben. Zu Beginn des Jahres 2015 erkrankte Vreni so schwer, dass eine Hospitalisation nicht mehr zu umgehen war. Sie erholte sich und zusammen mit Elsbeth konnte sie wieder die Katzen besorgen, die Geranien pflegen und mit Hilfe der Spitex die Haushaltung in Schwung halten. Elsbeth musste später in eine Institution zügeln, wo sie starb. Vreni war mit all ihren Einschränkungen vor allem mit der Pflege von Jakob beschäftigt. Am 15. Juli 2019 starb er. Nun wurde es noch stiller auf Nidfluh. Vreni war froh um alle, die sich weiter um sie kümmerten. Immer mehr freundeten sich Vreni mit dem Gedanken anNidflug zu verlassen und in die Lindenmatte nach Erlenbach zu zügeln. Es war für sie nicht eifach vom Bierihaus wegzugehen. Aber in der Lindenmatte war sie nicht mehr so alleine. Sie war wohl dort, auch wenn es immer wieder etwas gab, was sie ärgerte. Am 16. Novämber 2024 starb Vreni Bieri-Bieri, diese verletzliche und doch starke Frau.